Der Druck auf den Suchmaschinenriesen Google wächst weiter. Das Thema künstliche Intelligenz hat seit dem Launch von ChatGPT im vergangenen Jahr an Fahrt zugelegt und entwickelt sich rasant fort. Nachdem Konkurrent Microsoft mit der KI-gestützen Suche innerhalb Bings vorgelegt hat, steht Google unter Zugzwang. Wichtige Smartphone- & Tablethersteller – wie Apple und Samsung – die bisher auf Google als Standardsuche setzen, diskutieren über einen möglichen Wechsel zu Microsoft Bing. Ein solcher Wechsel würde Einbußen in Milliardenhöhe für Google bedeuten.
Aufbau einer neuen Suchmaschine?
Kein Wunder also, dass Google mit Nachdruck an neuen Ansätzen arbeitet. Neben der Einführung des AI-Features „Bard“ – einem KI-Chatboard als Antwort auf ChatGPT – scheint auch Google nun über den Aufbau einer komplett neuen Suchmaschine konkret nachzudenken. Mit dem Projekt „Magi“ (hergeleitet von „Magus“ und damit eine Anspielung auf „Magie“) arbeitet Google laut Berichten der New York Times an einer ersten KI-basierten Suchmaschine in Reaktion auf die ChatGPT-Integration in Bing.
Dafür sollen aktuell 160 Mitarbeiter mit Hochdruck daran arbeiten, mit Magi Nutzern Fragen erstmals in Dialogform zu beantworten. Der Launch ist dabei laut Berichten bereits noch im Mai geplant – eine öffentliche Vorstellung im Rahmen der Developer-Conference Goolge I/O im Mai ist daher denkbar.
Neue KI-Features entwickeln den Markt weiter
Doch auch Bing stagniert nicht. Die Suchmaschine erweitert die Möglichkeiten der AI kontinuierlich und arbeitet an Fehlerbehebungen. So hat der Bing Chat laut Seo-Südwest erst kürzlich die Qualität der Antworten bei nachrichtenrelevanten Fragen verbessert und die Einbindung & Darstellung mathematischer Formeln via LaTex ermöglicht. Gleichzeitig sollen Abbruchfehler im Rahmen der Kommunikation mit dem Chatbot verringert worden sein. Mit Hilfe der Google-KI „PaLM“ wird seitens des Suchmaschinenriesens wiederum die Erstellung von Quelltexten ermöglicht. Auch mit „GIFI“ und „Searchalong“ wird der Weg der immer stärkeren Einbindung von AI in die Suchmaschine vorangetrieben, wie GoogleWatchBlog berichtet.
Eines der größten Herausforderungen bleibt die Umsatzgenerierung über die neue Suche. Auch Bing Chat hat dazu noch keine eindeutige Lösung definiert. Im Gespräch ist jedoch die Integration von Werbe-Links in die KI-Antworten. Dabei sollen Publisher profitieren, deren Inhalte für die Antwort genutzt wurden. Auch für Google ist damit ein Wegfall des bewährten Geschäftsmodells eher unwahrscheinlich – die AI-Features sollen von den Google-Ads-Anzeigen weiter gerahmt bleiben.
Die Testphase wird mit Spannung erwartet
Verfügbar soll Magi zunächst für einen exklusiven Kundenkreis in den USA werden, laut den Quellen der New York Times handelt es sich dabei zunächst um eine Million Nutzer – die Zahl soll dabei in den kommenden Monaten auf bis zu 30 Millionen Nutzer ausgeweitet werden. Schnellschüsse seitens des unter Zugzwang stehenden Suchmaschinenriesen Google sind dabei in den letzten Monaten mitunter wenig erfolgreich gewesen. Erst bei der öffentlichen Präsentation von Bard im Februar kam es zu einem peinlichen Fauxpas. Die Vorstellung von Magi wird in der Branche mit Spannung erwartet.
Keine Ruhe im Bereich Künstliche Intelligenz
Die Spannung rund um das Thema Künstliche Intelligenz bleibt auch weiterhin präsent. Nicht nur im Bereich der Suchmaschinen wirbelt ChatGPT neue Ansätze, Ideen und Herausforderungen auf. So ist die Sperrung des KI-Chatbots auch in Deutschland denkbar – die italienische Datenschutzbehörde hat erst kürzlich Handlungsbedarf gesehen und entsprechend reagiert, wie t-online.de berichtete.
Es wird davon auszugehen sein, dass das Thema somit auch weiterhin in den nächsten Monaten hohe Wellen schlagen wird – die nächsten Entwicklungen bleiben mit Spannung abzuwarten.
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Autor
Julia | Key-Account-Managerin
Julia ist seit ihrem Studium der Sozialwissenschaften im (Online)-Marketing aktiv. Seit 2021 ist sie Teil der seo2b und betreut als Key-Account-Managerin unsere KundInnen im Segment SEO.
